Mittwoch, 31. Oktober 2012

WWOOF - Teil 3

Da man ja das gute Essen und das Frieren nicht umsonst bekommt, muss man natürlich auch arbeiten.
Ein Tag sah im üblichen so aus:

Am Morgen, nach dem Frühstück, haben wir als erstes die Enten rausgelassen und gefüttert. Die waren echt super, wie die quakend rum gewatschelt sind. Irgendwann will ich auch unbedingt Enten haben.
Dann haben wir die Schweine gefüttert. Jetzt weiß ich auch warum man sagt "Du isst wie ein Schwein".
Die Schweine hatten insgesamt an die 16 Ferkel. Einige von denen waren erst eine Woche alt.
Die waren sooooooo süüüüüßßßß!!!!!
...Tschuldigung.
Am Schluss sind wir zu den Hühnern gegangen
Da habe ich dann festgestellt, dass ich echt kein Fan von Hühnern bin. Wenn man sich das Gesicht von denen genau anschaut, sehen die aus wie kleine Teufel.
Und wer möchte schon in einem Stall mit ca. 30 Miniteufeln sein?
Aber es hat Spaß gemacht die Eier einzusammeln und den Irren dabei zuzuschauen wie sie auf ihr Futter los rennen. Besser man steht da nicht im Weg. Die rennen sich sogar gegenseitig über den Haufen.

Als nächstes mussten wir Gemüse ernten. Immer das was gerade im Farmshop benötigt wurde.
Ich muss ja gestehen von den meisten Gemüsesorten, oder sagen wir von fast allen, hatte ich vorher keine Ahnung, wie die überhaupt wachsen.
Ich hätte zum Beispiel nie gedacht, dass die Blätter von der Gurke, kleine Stacheln haben.
Das fand ich sehr interessant und das Ernten hat auch viel Spaß gemacht.

Leider gehören auch nicht so spaßige Aufgaben dazu.
Wie das Weeding - grrrr!
Die meiste Zeit haben wir damit verbracht, ein Feld, voll mit verschiedenen Kohlsorten, von Unkraut zu befreien.
Hört sich gar nicht so tragisch an, wenn man es schreibt.
Aber dafür muss man entweder gebückt, oder kniend über das Feld robben um die kleinen zarten Pflänzchen vorsichtig von den Bösewichten zu befreien.
Schön war es dann, wenn es geregnet hat und das Feld eine reine Matschgrube war.
Nur nochmal zu Erinnerung ENGLAND = REGEN.

Zum Glück hatten wir ja auch Freizeit.
Allerdings, wenn man in der Mitte von Nirgendwo ist und kein Auto hat, fällt die Auswahl der Nachmittagsaktivitäten eher rar aus.
Da unser Luxuswohnwagen mit DVD ausgestattet war, haben wir uns des öfteren Filme angeschaut.
Direkt neben dem Wohnwagen war eine Wiese auf der STAR, ein weißes Shetlandpony, zu Hause war.
Immer wenn wir das Fenster im Wohnwagen geöffnet haben, kam STAR an und hat seinen Kopf hineingesteckt.
Es sah aus als wolle er mit den Film schauen, aber ich glaube er wollte nur etwas zu Essen.

Einmal hat Jeremy, der Farmshopbesitzer, nach getaner Arbeit uns zum nicht weit entfernten Strand gefahren.
Das war das erste Mal, dass ich in England an der Küste war und die Landschaft ist echt ein Traum.
An einem anderen Abend hat uns Pete mit in den lokalen Pub genommen.
Man da steppt der Bär...
Egal Hauptsache mal wieder ein Bier trinken. Auch wenn das in England nicht gerade ein Hochgenuss ist.

An einem Samstag wollten wir eine kleine Party schmeißen, da einige am nächsten Tag abreisen. Wir wollten Grillen und ein Lagerfeuer machen.
Aber vorher wollten wir zu einem Fluss laufen von dem Pete und Jeremy uns erzählt haben.
Ok, die hatten aber wohl vergessen zu erwähnen wie schwierig es ist dort überhaupt hinzukommen.
Wir mussten über Felder und durch Wälder laufen. Über Zäune klettern und durch das Gebüsch kriechen. Und Schlussendlich noch durchs Moor warten.
Ein paar von uns hatten Gummistiefel an.
Anna jedenfalls nicht.
Ihr Schuhwerk bestand aus ein paar Schlappen und dazu ein Sommerkleid.
Auf dem Rückweg ist sie mit ihren Schuhen so im Matsch eingesunken, dass sie stecken geblieben ist und einen ihrer Schuhe verloren hat.
Zum Glück stürzte sie sich gleich mit beiden Armen hinterher und hat ihn wieder rausfischen können.
Allerdings war sie danach von oben bis unten voll mit Matsch. Die Beine waren bis zu denen Knien, die Arme bis zu den Ellbogen komplett in Matsch eingepackt und dazwischen war das Sommerkleid.
Nach Hause laufen musste sie barfuss.
Dieses Bild werde ich nie vergessen. :-)



1 Kommentar:

  1. Obwohl es so kalt war sind aber schöne Bilder dabei raus gekommen. ;-)

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