Samstag, 1. Dezember 2012

Liverpool - What a fool!?

Spontanes Couchsurfing bedeutet, dass man nicht gerade wählerisch sein kann.
Da ich mich erst am Donnerstag entscheiden haben am Freitag für das Wochenende nach Liverpool zu fahren war das schon sehr spontan.
Meine erste Wahl des Couchsurfinghost war leider so spontan nicht zu haben.
Fred aber hatte mir eine sehr nette und sympathische Einladung geschickt. Allerdings waren seine Profilfotos etwas seltsam.
Er sah irgendwie ein bisschen verrückt aus. Aber nicht im positiven Sinne.
Naja wenn man offen für alles sein will, sollte ich mich nicht von Äußerlichkeiten beeinflussen lassen.
Also auf zu Fred nach Liverpool.

Er hat mich in der Stadt eingesammelt und auch gleich eine kleine Sightseeing-Tour gestartet. Scheint so als ob er das öfters macht.
Fred ist 33, denkt aber von sich selber er sei schon uralt, hat keinen Job und ist generell irgendwie etwas komisch.
Während wir durch die Stadt liefen haben wir uns unterhalten. Fred hat dabei kein einziges Mal seinen Gesichtsausdruck geändert oder eine Miene verzogen.
Es fällt mir wirklich schwer mit solchen Menschen umzugehen. Eine richtig interessante Unterhaltung kam auch nicht dabei raus, denn Fred hat lieber Fragen gestellt als Fragen zu beantworten.

Wir sind dann erstmal zu ihm gefahren und er hat gekocht. So gut hatte ich schon lange nicht mehr gegessen. Das war seeehr lecker.
Sein Haus gleicht eher einem Museum... oder Rumpelkammer. Was ist hier das richtige Wort?
Er sammelt alles was alt ist und in der Regel nutzlos.
Er hat eine Uhrensammlung, eine Spiegelsammlung, dutzende alte Schränke, die voll sind mit jeder Menge Zeug.



Er zeigt mir meinen Schlafplatz.
Ich werde im Wohnzimmer schlafen. Später kommt noch eine andere Couchsurferin. Da sie sich früher angemeldet hat bekommt sie das Zimmer.
Mir ist das egal. Hauptsache ein Schlafplatz.
Fred fing an mir ein schönes Bett aufzubauen. Später als ich im Bett lag, ist mir DAS aufgefallen, was neben meinem Bett stand:


Ganz schön gruselig.
Aber jetzt gehen wir erstmal in den Pub.
Katharina, die andere Couchsurferin, kommt erst gegen 23Uhr am Busbahnhof an, wo wir sie abholen werden. Bis dahin ist noch jede Menge Zeit.
Zum Ausgehen habe ich extra mein Lieblingskleid angezogen.
Als wir losgehen wollten meinte Fred, dass das ja das gleiche Kleid ist, was ich auf dem einem Profilfoto bei Couchsurfing an habe, wo ich dort bin und das und das tue.
Ui, das weiß der aber ganz genau.
Er erzählt mir auch etwas über jedes andere meiner Profilbilder.

Wir gehen in seinen Lieblingspub, das Mellow Mellow.
heute spielen da sogar drei Bands. Die erste Band ist eine Mädelsband, die wahrscheinlich ihren ersten Gig haben. Fred findet sie ganz ok. Ich nicht.
Die nächste Band ist schon besser. Allerdings steh ich überhaupt nicht auf Indie aber wenigstens treffen sie die Töne.
Fred scheint die gar nicht zu mögen. Er ändert zwar nicht seinen Gesichtsausdruck, weil er das ja nie tut. Sondern er sagt Sachen wie >>Der Sänger, der macht mich so sauer. Ich würde ihm jetzt gerne einen GlasgowKiss geben. Weißt du was das ist?<< Ich schüttle den Kopf. >>So sagt man in Schottland zu einer Kopfnuss.<<
Langsam fange ich an doch ein wenig Angst zu bekommen. Warum wird der denn gleich so aggressiv? Ich freue mich schon die andere Couchsurferin abzuholen.
Wie auch am Nachmittag stellte Fred mir jede Menge Fragen. Wie zum Beispiel diese:
>> Du musst jetzt einen von den Typen hier im Pub auswählen mit dem du heute Nacht schlafen willst.<<
WIE BITTE?
Endlich ist es fast 23Uhr und wir machen uns auf den Weg Katharina abzuholen.

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