Freitag, 31. August 2012

Eine Reise von tausend Schritten beginnt in einem Ford.

(zumindest in meinem Fall, Laotze)

HUPP, HUPP, QUIETSCH, AHHHH!!!

Ich sitze auf dem Beifahrersitz eines blassgelben Ford. Mit einer Hand umkralle ich meine Handtasche mit der anderen den Festhaltegriff an der Tür und bange um mein Leben.
Währenddessen rast meine Mutter, wütend über den Verkehr schimpfend, in einem Affenzahn durch Köln.
Sie wollte mich zu dem Treffpunkt der Mitfahrgelegenheit bringen, doch ich glaube gerade bereut sie es.

Die einzige Strasse die zum Treffpunkt führt, ist natürlich ausgerechnet heute gesperrt.
Doch nach vielen Wutausbrüchen, lebendsbedrohlichen Fahrmanövern und einer langen Irrfahrt, kommen wir mit gerade mal einer Stunde Verspätung am Treffpunkt an.
Die Verabschiedung meiner Mutter fällt recht kurz aus und als sie wieder in ihren Flitzeford springt, mache ich mir doch ein bisschen Sorgen, ob sie auch wieder heile zu hause ankommt.
Aber es bleibt keine Zeit für lange Sorgen machen, denn meine Mitfahrer warten schon ungeduldig und wollen endlich los.

Das Verlassen von Köln gestaltet sich jedoch schwieriger als gedacht und so versucht der nicht-ortskundige-Fahrer mit Hilfe seines nicht so zuverlässigen Navis, den Weg durch die Stadt zu finden.
Dass wir dabei wieder fast bei dem Haus meiner Mutter vorbeigekommen sind und sie sich somit den ganzen Stress hätte sparen können, sollte ich ihr wohl lieber nicht erzählen.

Als wirklich empfehlenswert hat sich herausgestellt, dass man sich unbedingt vor (ich betone VOR) der Wahl der Mitfahrgelegenheit informieren sollte, wo diese in der Zielstadt endet.
Ansonsten findet man sich schnell an einem verlassenen Parkplatz irgendeiner Zugstation irgendwo vor Amsterdam wieder.

Mit einem verwirrten, aber zielstrebigen und anscheinend ziemlich deutschen Blick überquere ich den Parkplatz zum Bahnhof. Wo mich auch gleich eine ältere Dame mit noch verwirrterem Blick fragt ob ich deutsch spreche. Da sie auch ins Zentrum wollte, sind wir zusammen gefahren.
Am Ende unsere Fahrt hat sie mich eingeladen sie besuchen zukommen. Wenn ich mal zwischen Hamburg und Bremen sein sollte, kann ich gerne auf ihrer Couch übernachten.

Ich war gespannt was mich erwarten wird bei meinem ersten Couchsurfing-Gastgeber, denn dass was ich über ihn aus seinem Profil wusste war, dass er ziemlich gut ausschauen sollte.
Frau hat ja sonst keine Kriterien einen geeigneten Übernachtungsplatz zu finden.

Und so machte ich mich, im bereits dunklem Amsterdam, ohne Stadtplan und Ortskenntnisse auf die Suche nach dem Haus meines ersten Couchsurfing-Gastgeber.

1 Kommentar:

  1. Liebe Sarah, ich finde es toll das wir die Ausbildung zusammen gemacht haben, aber ich glaube du solltest Schriftstellerin werden

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